Die Urbanisierung ist im vollen Gange - mehr Menschen zieht es in die Stadt. Laut dem World Urbanization Prospects Bericht der Vereinten Nationen werden im Jahr 2050 66% der Weltbevölkerung in Städten leben. Wieso? Die Gründe sind vielfaltig: Urban Lifestyle, für die Karriere, fürs Studium , für die Liebe...
Die Konsequenz: Städte müssen mehr Wohnraum schaffen und entsprechend eng ist das Platzangebot für Grünflächen.

Mit Urban Gardening die Natur in die Stadt bringen

Aber aufgepasst: das Leben in der Stadt kann grüner sein dank einer wachsenden Beliebtheit von sogenanntem Urban Gardening. Noch nie gehört?

Urban Gardening ist die nachhaltige, landwirtschaftliche Nutzung von städtischen Flächen für den regionalen Eigenbedarf, wovon die lokale Bevölkerung profitiert:

  • Urban Gardening trägt zur nachhaltigen Entwicklung der Stadt bei
  • Nahrungsmittel werden lokal hergestellt , wodurch CO2 eingespart und die lokale, umweltverträgliche (Versorgungs)sicherheit von Lebensmitteln sichergestellt wird
  • Lokale Spezialitäten werden erhalten und gefördert
  • Verbesserung des Klimas und der Artenvielfalt in der Stadt
  • Förderung von Zusammenarbeit und Engagement in der Stadt
  • Lokales Recycling von kompostierbaren Abfällen und Abwässern

Urban Gardening in Deutschland

Urban Gardening wird bereits in vielen deutschen Städten praktiziert - hier einige Beispiele:

Berlin

Im Herzen Kreuzbergs findet man den sogenannten Prinzessinnengarten. Hier werden auf der Fläche eines Fussballplatzes Nutzpflanzen ökologisch angebaut. Das Besondere: der Garten ist komplett mobil, da Überseecontainer für Einrichtungen wie Werkstatt und Lagerräume verwendet werden, wobei die Nutzpflanzen in Hochbeeten aus Stapelbehältern und Reissäcken angebaut werden.  Der Garten zahlt Miete an die Stadt und finanziert sich aus Einnahmen der Gartengastronomie, des Gemüseverkaufes, dem Aufbau weiterer Gärten sowie von Bildungsprojekten, Beratungsleistungen, Vorträge, Führungen und Spenden.
Der Prinzessinnengarten ist ein Ort des Lernens und Treffpunkt für lokale Bewohner.

Ein weiteres Urban Gardening Projekt findet man im Berliner Stadtteil Wedding: Himmelbett ist ein unterkultureller Gemeinschaftsgarten, wo ökologisch regionale Nahrungsmittel angebaut werden. Ähnlich wie der Prinzessinnengarten werden Einnahmen durch Veranstaltungen und Gastronomie erwirtschaftet.

Düsseldorf

In Düsseldorf befindet sich der Gemeinschaftsgarten Düsselgrün. Das Angebot umfasst Anbau, Ernte, Kompost und Imkerkurse.

Köln

Im Gemeinschaftsgarten NeuLand finden Workshops, Veranstaltungen, Treffen und gemeinschaftliche Aktivitäten rund um das Thema Urban Gardening statt.

Hamburg

In Hamburg gibt es zahlreiche Gemeinschaftsgärten, in denen Urban Gardening praktiziert wird - nachfolgend einige Beispiele.

Essbarer Garten Gartendeck in Hamburg - Sankt Pauli
Auf dem Dach einer leerstehenden Tiefgarage wurde 2011 das “Gartendeck” ins Leben gerufen, wo Gärtner Pflanzen, Gemüse und Honig ernten können.

Gemeinschaftsgarten FuhlsGarden in Hamburg - Barmbek
Hier können Gärtner die Hoch- und Bodenbeeten des FuhlsGarden mit Gemüse, Beeren, Pilzen bepflanzen. Es werden auch Kochabende und Gartenfeste veranstaltet.

Hof vorm Deich in Hamburg - Reitbrook
Das Angebot am Hof vorm Deich reicht vom Kräuter-und Gemüseanbau bis hin zu Bienenstöcke und Fischkästen.

Fazit

Urban Gardening ist eine tolle Sache die Natur in die Stadt zu bringen und eine Community mit anderen aufzubauen, damit die Natur nachhaltig einen wichtigen Platz in der Stadt einnimmt.
Deine Stadt hat noch keine Urban Gardening Community?
Dann rufe eine ins Leben!
Wer jetzt Lust bekommen hat sich ins Urban Gardening zu stürzen, findet hier einige kreative Anregungen.

Growing fruit and vegetables in urban gardens

Helfe mit das urbane Leben noch grüner und lebenswerter zu machen!