Deutsch als Fremdsprache zu unterrichten, ist wohl der logischste Weg, im Ausland auf eigenen finanziellen Beinen zu stehen. Ob Spanien, Italien oder Polen. Deutschlehrer/innen sind gefragt. Muttersprachler/innen noch gefragter. Nun hat aber nicht jeder Expat Germanistik oder gar Lehramt studiert. Kann man trotzdem Deutsch im Ausland unterrichten ohne Studium? Man kann.

Am Anfang steht die Idee

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ein Lehramtsstudium nicht im Fokus stehen muss, wenn man im Ausland Deutsch als Fremdsprache unterrichten will. Ich selbst habe einen ganz anderen beruflichen Background, dennoch wurden mir in Tandem-Apps gewisse Fähigkeiten als Lehrerin bescheinigt. Das sehe ich zwar ein wenig anders, trotzdem stehe ich nun kurz vor einem Jobinterview mit zwei renommierten Sprachschulen. Und klar, die Idee, im "Notfall" Deutsch als Fremdsprache im Ausland ohne Studium unterrichten zu können, hatte ich schon vor meiner Ausreise. Ich bin sicher, vielen angehenden Expats geht es genauso.

Nun hat man also die zu Anfang vielleicht noch etwas diffuse, nebulöse Idee, Deutsch im Ausland zu unterrichten, auch ohne Studium. Das Schöne ist, dass tatsächlich viele Deutschlernenden mehr Wert darauf legen, dass man Muttersprachler/in ist, als dass man ein Diplom von der Uni hat. Das öffnet schon einmal viele Türen. Vor allem im privaten Sektor, also als Nachhilfelehrer/in oder Lehrer/in außerhalb fester Strukturen. Das kann sogar via Skype und anderen Plattformen online funktionieren. So hat man den Vorteil der Ortsunabhängigkeit auf seiner Seite. Bis das Ganze aber Hand und Fuß hat, muss die Ausgangsidee etwas weiter gesponnen werden.

Wie kann man Deutsch im Ausland unterrichten ohne Studium?

Muttersprachler/innen werden sowohl im Privaten, als auch auf professioneller Ebene bevorzugt. Der Gedanke dahinter: Als Native Speaker muss man seine Sprache ja kennen und können. Was dabei aber vergessen wird, dass etwas mehr dazu gehört, um im Ausland Deutsch ohne Studium zu unterrichten. Wie antwortet man auf Fragen wie: "Warum stellt ihr das infinite Verb an das Satzende?" oder "Warum sagt man das so oder so (nicht) im Deutschen?"

Und das sind nur zwei Beispiele relativ oberflächlicher, aber gängiger Fragen, denen man als nicht studierte/r Deutschlehrer/in im Ausland begegnet. Je höher das Sprachniveau der Lernenden, desto komplexer die Fragen und damit auch die Antwort. Jetzt wird man schnell mit zwei Problemen konfrontiert:

  1. Wie lautet überhaupt die richtige Antwort und
  2. kann man sie in der Fremdsprache des Landes so vermitteln, dass es verständlich ist?

Daraus lässt sich schon einmal Eins ableiten. Die Sprache des Landes, in das man auswandert, muss sitzen. Und es lässt noch eine Schlussfolgerung zu. Ohne Theorie keine Praxis. Ein Ausweg wäre, ausschließlich Konversationen anzubieten. Das limitiert allerdings die Berufsausübung auf Lernwillige, die bereits gute Grundkenntnisse in Deutsch haben. Bleibt also nur, sich selbst nochmals mit der deutschen Sprache zu befassen. Intensiv und theoretisch.

Wie man sich als Deutschlehrer/in im Ausland positioniert

Wie bereits angesprochen, ist eine Option, Deutsch zu unterrichten, der private Markt. Die Zielgruppe erreicht man über Flyer in der Stadt oder in der Nähe von Schulen, (lokale) Internetplattformen und Facebookgruppen oder über eine gut gemachte, eigene Homepage in der Landessprache. Eine andere Option ist die Arbeit an einer Sprachenschule. Hier kann man sich schon vor der Ausreise informieren, ob Bedarf besteht an Deutsch als Fremdsprache.

Was in jedem Fall Pflicht ist, ist die Einarbeitung in die Materie. Um ein Selbststudium kommt man nicht herum, wenn man Deutsch im Ausland ohne Studium unterrichten möchte. Im Idealfall kennt man Sprachenlehrer/innen und kann sich Tipps einholen zur Lektüre, zum Unterrichtsmaterial und darüber, wie man die Unterrichtseinheiten aufbauen und staffeln kann. Was beim Jobeinstieg hilft, sind Vorkenntnisse. Aber auch Learning-by-doing kann ans Ziel führen. Nur machen muss man's.

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