Einmal Ausland und zurück? Das staatliche Förderprogramm Erasmus+ ist nach wie vor eines der beliebtesten Möglichkeiten für einen Auslandsaufenthalt während des Studiums. An spezifischen Partneruniversitäten können Studenten für ein bis zwei Semester im Bachelor sowie im Master im Ausland studieren oder gar ein Praktikum absolvieren. Das Schöne dabei? Für Gaststudenten des Programms Erasmus+ fallen keine Studiengebühren an und es locken obendrein noch bis zu 500€ monatlich finanzielle Förderung: genug Grund zu feiern! Doch was steckt wirklich hinter dem Erasmus-Trend? Ein wahrer Karrieresprung oder ist letztendlich doch alles nur Party? Was das Bildungsprogramm dir bietet und welche unterschiedlichen Stimmen sich um das Erasmus-Spektakel tummeln, liest du im nachfolgendem Artikel.
Der Ruf
Wer im Ausland war, gilt als weltoffen und vielseitig. Das sagt man zumindest Studenten mit Auslandserfahrung nach. Das EU-Programm Erasmus+ zur Förderung der Bildung bietet allen Teilnehmern die Zuversicht auf bessere Karrierechancen auf dem Arbeitsmarkt durch die Möglichkeit eines interkulturellen Austausches während eines Auslandssemesters. Hin und wieder wird jedoch gerade Erasmus teilweise als reine Party oder gar Partnerbörse verschrien. Dabei ist es zuallererst ein studentisches Austauschprogramm, wie jedes andere. Es ermöglicht grundlegend die Chance auf eine nährreiche Auslandserfahrung. Studenten, die Land und Leute sowie deren Kultur kennenlernen möchten, sind hier also genau richtig. Natürlich ist eine derartige Erfahrung auch immer relativiert zu den eigenen Interessen und Zielen zu betrachten. Fest steht, jeder der seine Motivation für seine Erasmus-Zulassung niederschreibt, wird wohl kaum „nur Party“ erwähnen.
Das Erasmus-Stipendium scheint oft Klischee behaftet, wird aber dennoch stets als einzigartige und besondere Erfahrung beschrieben, bei der im Nachhinein Auslandskompetenz und internationale Kontakte eine ebenso große Rolle spielen. Erasmus-Studenten haben eine relativ freie Wahl sich für ihren künftigen Studienstandort zu bewerben. Jemand, der seinen Fokus auf Letzteres auslegt, weiss vielleicht schon ganz genau, wo es für ihn bzw. sie hingeht.
Party? Je nach Standort
Bei der Wahl des Standortes für ein Auslandssemester spielen mehrere Faktoren eine Rolle, so z.B. die Partneruniversität, anrechenbare Kurse und geringe Lebenskosten bei hohem Lebensstandard. Ob Party-Metropole, oder ruhiges Städtchen, die Wahl deiner zukünftigen Partneruniversität im Ausland ist der erste Schritt, bei dem DU entscheidest, WIE dein Erasmus Semester aussehen soll. Fragen, wie: Ist die Partneruniversität eine qualitativ angesehene Hochschule oder ist mein Zielort geeignet bzw. repräsentativ für eine spätere internationale Karriere, können dir dabei helfen deine Standortauswahl einzugrenzen.
Neben südeuropäischen Städten, wie Madrid, Barcelona, Sevilla, Lissabon und Rom sind auch Städte in Mitteleuropa, wie Budapest, Krakau, Prag und Warschau, insbesondere aufgrund ihrer geringen Lebenshaltungskosten, beliebt für ein Erasmus-Studium.
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Deine Intention ist die Base
Mit der Wahl deines Standortes entscheidest du dich zwar für eine grundlegende Ausrichtung innerhalb deiner Auslandserfahrung, setzt jedoch erst markante Punkte mit deiner Intention ins Ausland zu gehen. Je nachdem, wie du dein Auslandsjahr gestalten möchtest, lassen sich gewisse Karriereziele ausbauen oder Partys organisieren. Selbstverständlich sollte der Spaß-Faktor innerhalb des Auslandssemesters nicht fehlen, mach dir jedoch im Vorfeld bewusst, welches Ziel du mit deinem Aufenthalt verfolgst und richte deinen Auslandsaufenthalt danach aus. Lerne kochen wie ein Spanier oder zaubere feinsten Kaffee, wie in Bella Italia. Im interkulturellen Austausch lernst du Dinge, die du zuhause (so) nicht erfährst, knüpfst wertvolle Kontakte und gewinnst Freunde aus aller Welt. Ob in der Universität, mit deinen WG-Mitbewohnern oder auf der offenen Straße, eine Auslandserfahrung hilft dir außerdem, deine Sprachkenntnisse aufzubessern.
Erasmus hin oder her. Siehe deine Chance etwas zu lernen und dich weiter zu qualifizieren. Im Erasmus-Studium lernst du die Sprache quasi wie von selbst, während andere (nicht-Studenten) teilweise teure Sprachkurse bezahlen, um sich weiterzubilden.
So lassen sich verschiedene Intentionen für einen Erasmus-Austausch zusammenfassen:
- Für den Lebenslauf
- Auszeit/langer Urlaub
- Party
- Sprachkenntnisse
- Trend/Must-do
- Kultureller und internationaler Austausch
- Kontakte und Freunde aus der ganzen Welt
Fazit
Verhilft mir eine Erasmus-Auslandserfahrung nun zum Karrieresprung oder steht das „E“ hier nur für „Exzesse“? Wie so oft: It depends! Planst du deinen Studienaufenthalt im Ausland als Feier oder als potentielle Karrierechance? Das Erasmus-Programm bietet dir in alle Himmelsrichtungen eine besondere Möglichkeit dich zu entfalten, was du daraus machst und wie du dich am Ende selbst repräsentierst, das entscheidest du selbst.
Erwähnenswert ist zudem, dass dir ein Auslandssemester bei deiner eventuell späteren Entscheidung für ein Master Studium behilflich sein kann, denn für Auslandserfahrungen während des Studiums gibt es an einigen Hochschulen sogenannte Extra Credits in der Bewerbung.
Es zeigt sich, dass eine Auslandserfahrung in vielerlei Hinsicht etwas Positives mit sich bringt. Auf dem Arbeitsmarkt scheint es nach wie vor als Must-have und repräsentatives Charakteristikum zu gelten, wenn du später planst, in international großen Unternehmen zu arbeiten. Nichtsdestotrotz scheint eine Art Schleier über dem Erasmus-Programm zu liegen, den nur du selbst enthüllen kannst. Also sei mutig und schreibe deinen ganz eigenen Erasmus-Erfahrungsbericht.
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