Insbesondere während des Urlaubs in einem fernen Land überkommt einen oft der Wunsch, an diesem Ort länger bleiben zu wollen. Leben im Ausland, in einer anderen Kultur, neue Speisen probieren, mediterranes Klima genießen und sogar das Meer vor der Türe, das hört sich für viele traumhaft an. So möchte man leben! Raus aus dem grauen Deutschland, Pünktlichkeit ade!

Aber ein Leben im Ausland bedeutet nicht nur ein Urlaub auf Zeit. Den Lebensmittelpunkt in ein anderes Land zu verlegen kann statt „dolce vita“ auch zum Kulturschock werden.

Wie kommt es zum Kulturschock?

Endlich geht es los! Der Entschluss dem Heimatland den Rücken zu kehren und schließlich in dem neuen „Traumziel“ die Zelte aufzubauen, löst erst mal eine große Euphorie aus. Zu Beginn ist man neugierig, alles Neue vor Ort zu entdecken.
Die ersten Worte der anderen Sprache sind schnell erlernt und man ist stolz, wenn die Einheimischen einen verstehen. Im neuen Wohnort begegnet man, zumindest zum Beginn, offen den Menschen und deren Mentalität.

Doch oftmals dauert der Anpassungsprozess länger, als erwartet. Das Heimatgefühl stellt sich auch nach einigen Monaten nicht ein und die guten, alten Freunde beginnt man zu vermissen. Aber nicht nur die Freunde, auch die alltäglichen Gewohnheiten aus der Heimat, typisches Essen, geordneter Straßenverkehr, Verlässlichkeit.
Man fühlt sich unwohl und fremd in der neuen Umgebung.  Ein Kulturschock ist beim Leben im Ausland oft eine psychische Reaktion, auf die unbekannte, fremdartige Kultur.

Die vielen Veränderungen, sei es beruflich, privat, bürokratisch, sozial, politisch, mental und so weiter, können bei dem neuen Leben im Ausland einen schockartigen Zustand auslösen.

Der Kulturschock beinhaltet verschieden Phasen:

  1. Nachdem die Hochphase, verflogen ist, beginnt man seinen Umzug in das Wahlland infrage zu stellen. Statt Euphorie stellen sich Zweifel gegenüber des einstigen Traumlandes ein.
  1. Die Sehnsucht nach dem Heimatland wächst. Alltagssituationen vergleicht man zwischen dem alten und neuen Wohnort.  Und kommt zu dem Entschluss, dass in Deutschland alles besser ist.
  1. Die letzte Phase ist die Anpassung. Ein Leben in der neuen Heimat ist nur, durch die Akzeptanz, im Ausland, möglich.

Wie mit einem Kulturschock umgehen?

Vor dem Leben im Ausland sollte man sich erst mal über das Land und die Gepflogenheiten informieren: In Spanien beispielsweise ist Unpünktlichkeit normal. Verspätungen von einer halben Stunde werden einem nicht übel genommen. In Italien ist es üblich den kleinen, kräftigen Kaffee, genannt Espresso, im Stehen zu trinken und wer nach Ungarn zieht, sollte das recht würzige Essen mögen.
Sich vorab belesen, Bekannte interviewen, auch Meinungen von eventuell ausgewanderte „Einheimischen“ einholen, sowie mehrmalige Reisen in das neue Heimatland sind ratsam.

Am besten vor der dem Leben im Ausland einen Sprachkurs in der Heimat besuchen. Sodass man sich von Anfang an im Zielland verständigen kann. Denn auch im Ausland muss man sich mit Bürokratie auseinandersetzten und ohne die neue Sprache wird es schwer sein, neue Bekanntschaften zu schließen.

Auch der neuen Kultur sollte man offen gegenübertreten. Schließlich hat man sich freiwillig für den Umzug in die neue, andersartige Umgebung entschieden. Um sich nicht aus Ausländer zu fühlen, ist es ratsam, sich an die Sitten und Bräuchen anzupassen.

Eine Teilnahme in einen Sport-, Musik- oder Kulturverein kann die Integration im Ausland erleichtern. Außerdem findet man schnell einheimische Kontakte in einem Verein. Dank der vielen neuen Kommunikationsmittel ist der Kontakt in die Heimat einfach. Ein Videotelefonat mit Freunden oder Verwandten kann helfen, den Kulturschock zu überwinden. Wenn es dann noch in Deutschland nass und kalt ist und sich im Ausland, während der „Siesta“, eines Sonnenbads erfreut, weiß man wieder, warum man den Schritt ins Ausland gewagt hat.

Für ein Leben im Ausland benötigt man in jedem Fall Geduld. In seinem Heimatland wächst man automatisch mit den typischen Gewohnheiten auf, ohne sie bewusst infrage zu stellen. Bei einem Umzug ins Ausland muss man sich auf einmal Anpassen und die neuen Regeln erlernen und vor allem akzeptieren. Ohne die nötige Akzeptanz dem neuen Land gegenüber, wird eine Anpassung in der neuen Heimat kaum möglich sein!

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