Wien blickt auf eine große Kaffeehaustradition zurück, die zur Jahrhundertwende um 1900 ihren Höhepunkt feierte. Dichter und Denker, Philosophen und andere Wissenschaftler gaben sich die Türklinken der Kaffeehäuser in Wien in die Hand - von Arthur Schnitzler bis Sigmund Freud. Eines hat sich bis heute nicht geändert: Kaffee ist nicht Kaffee. Bevor wir dir die besten Kaffeehäuser in Wien vorstellen, solltest du unbedingt noch die wichtigsten Zubereitungsarten von Kaffee auf Wiener Art kennen:

  • Melange: Eine Melange ist eine Tasse Kaffee mit Milchschaum
  • Kleiner Brauner: Eine kleine Tasse schwarzer Kaffee mit Milch. Meistens wird die Milch in einem Kännchen extra serviert. Diese Variante gibt es auch als
  • Großer Brauner
  • Kleiner Schwarzer: Eine kleine Tasse schwarzer Kaffee. Diese Variante gibt es auch als
  • Großer Schwarzer
  • Verlängerter: Tasse schwarzer Kaffee, der mit heißem Wasser „verlängert“ also verdünnt wird.
  • Einspänner: Kleiner schwarzer Kaffee mit Sahnehaube

Abgesehen davon gibt es noch zahlreiche verschiedene Varianten, oftmals mit „Schuss“ also mit Likör. Jedenfalls solltest du in einem Wiener Kaffeehaus nie den Fehler machen und einfach nur „einen Kaffee“ bestellen. Der Kellner wird nicht wissen, welchen er dir bringen soll. Besser, du blickst erst in die Karte und bestellst dann deinen Mokka, Melange, Einspänner….

Prückel

Das Café Prückel wurde in den 1950er Jahren umfassend saniert und Teile vom Architekt Oswald Haerdtl neu gestaltet. Details aus dieser Zeit sind bis heute, bis hin zur perforierten Leselampe in Spitzkegelform, erhalten geblieben. Die Jugendstil-Decke im hinteren Bereich ist ein weiterer Hingucker und Zeitzeuge aus der Vergangenheit. Das Prückel hat einen besonderen Charme und ist nicht zuletzt auf Grund der Lage gegenüber der Universität für Angewandte Kunst und des MAK, auch bei Studenten sehr beliebt. Ins Café Prückel kann man zu jeder Tageszeit gehen, es ist fast immer gut besucht. Hier gibt es außerdem nicht nur Kaffee und Kuchen, sondern auch zünftige Speisen vom Klassiker wie Tafelspitz und Schnitzel bis zu internationalen Gerichten sowie vegetarische und vegane Spezialitäten. Außerdem gehören Klavierkonzerte zum Prückel, wie Zeitungen und Kaffee. Diese finden Montag, Mittwoch und Freitag von 19-22 Uhr statt.

www.prueckel.at

Vollpension


Copyright: Mark Glassner

In der „Vollpension“ backen SeniorInnen, die in Teilzeit angestellt sind, ihre Lieblings-Mehlspeisen nach alten Familienrezepten und servieren mit viel Leidenschaft Kaffee und Kuchen. Im 4. Bezirk, ein Hippster-Viertel für Insider, befindet sich das Kaffeehaus in bester Lage. Auf gemütlichen Shabby Schick-Möbeln lässt es sich dort gemütlich abhängen und mit Freunden quatschen. Es werden die leckeren Mehlspeisen nebst dem Hausgetränk Eierlikör und pikanten Klassikern wie Toast Hawaii in der offenen Küche von den backenden Senioren, vor den Augen und Nasen der Gäste produziert und anschließend kredenzt. Für die SeniorInnen bietet die Vollpension eine seltene Gelegenheit, ihre Rente ein wenig aufzustocken, aber auch um unter Menschen zu kommen und aktiv zu bleiben. Eine rundum gute Sache.

www.vollpension.wien

Freiraum

Das Freiraum befindet sich auf der Mariahilferstraße, eine der größten Einkaufsstraßen Wiens. Es ist zwar riesig, aber durch die angenehme Raumaufteilung entsteht eine entspannte, heimelige Atmosphäre. Die frischen Säfte mit Lavendel oder Thymian sind echt lecker und die Speisen auf der Karte absolut bezahlbar. Das Freiraum verdient seinen Platz unter den besten Kaffeehäusern in Wien, weil es einfach gemütlich ist und man dort die Zeit vergessen kann. Das Interieur ist wohl eine Mischung aus modern und Fünfzigerjahre-Schick. Die Lederstühle und -bänke sind jedenfalls richtig bequem.

www.freiraum117.at

The Bakery im Hotel Daniel


Copyright: Hotel Daniel

Ein großes Frühstücksbuffet, leckere Mehlspeisen und auch Gerichte für den größeren Hunger warten im The Bakery, das sich im hippen Hotel Daniel befindet, auf Einheimische und Touristen. Im liebevoll gestalteten Café-Restaurant schmecken die Speisen einfach immer. Die Bakery ist für alle offen, nicht nur für die Gäste des Hotels – und das von 06.30 Uhr bis 01.00 Uhr. Die Pfannen in der Küche brutzeln bis 23.00 Uhr. Für einen Snack nach dem Vorglühen, rentiert sich also ein Sprung in The Bakery, genauso wie zum Frühstück oder Brunch.

www.hoteldaniel.com

Cuadro

Das Cuadro liegt in einer netten Gegend im 5. Gemeindebezirk am Margaretenplatz. Hier gibt es leckere Burger aber auch andere internationale Gerichte und frisches Frühstück. Zum Kuchenessen eignet sich das Cuadro zwar nicht unbedingt, aber der Kaffee ist lecker und das Ambiente sehr angenehm. Im Sommer kannst du im kleinen, feinen schattigen Innenhof Kaffee trinken oder Biolimonade schlürfen. Das Publikum ist urban und gut durchmischt.

www.cuadro.at

phil

Im phil kommen vor allem Leseratten auf ihre Kosten. Denn das Café ist Buchgeschäft und Kaffeehaus in einem. Umgeben von den literarischen Werken lässt sich die Melange besonders entspannt genießen. Die Bücher, in denen während dem Besuch gerne geschmökert werden darf, die Möbel, die du beim Kaffeetrinken testest, sowie Platten und DVDs, die ausgestellt sind, können auch gekauft werden. Das phil lebt von einem jungen, urbanem Publikum und auch das Personal ist jung und aufgeschlossen.

www.phil.info

Deli am Naschmarkt


Am Naschmarkt kannst du auch gleich deine Lebensmittel einkaufen.

Das Deli am Naschmarkt darf hier nicht fehlen. Es ist als Frühstückslokal genauso empfehlenswert, wie als Abendlocation. Abends legen hier verschiedene DJs Clubsounds auf. Die Speisekarte ist gespickt von Leckereien. Du kannst hier orientalisch Frühstücken oder Ham and Eggs, Joghurt oder Brötchen mit Marmelade (Konfitüre). Die Mittagskarte umfasst internationale Nudelgerichte genauso wie Kleinigkeiten vom Wrap bis zum Bagel oder frischen Salat. Auch der türkische Kaffee mit Satz ist für Liebhaber einen Besuch wert.

www.naschmarkt-deli.at

Rüdigerhof

Der Rüdigerhof im 5. Bezirk existiert bereits seit 110 Jahren. An der Fassade ist der Jugendstil-Schriftzug besonders auffällig. Hier scheint spätestens seit den 1970er Jahren die Zeit stehen geblieben zu sein. Das Ambiente mit den Samtsitzen hat Retrocharme, so wie auch die Accessoires von Lampenschirm bis Wandspiegel. Im Sommer punktet der Rüdigerhof insbesondere mit seinem schönen Gastgarten. Außerdem findest du hier hinter der Vitrine allerlei süße Sünden, die typisch Wienerisch sind, wie Rehrücken, Sachertorte oder Punschschnitte.

www.ruedigerhof.stadtausstellung.at

Kleines Café

Seinem Namen alle Ehre macht das Kleine Café, das inmitten der Innenstadt, aber abseits der Touristenpfade liegt. Der Geheimtipp unter den Wiener Kaffeehäusern versprüht mit seinen ledernen Sitzbänken in Chesterfield-Optik und kleinen Bistrotischchen eine kuschelige Atmosphäre. Hier wird es auch mal eng und man kommt beim Zusammenrücken leicht ins Gespräch mit anderen Gästen. Das Kleine Café befindet sich am Franziskanerplatz im ersten Bezirk, wo du an warmen Tagen auch im Freien deinen Vormittagskaffee schlürfen kannst, oder am Abend ein Gläschen Wein trinken.

Café Himmelblau

Etwas außerhalb, im achtzehnten Bezirk, am Kutschkermarkt, wartet ein wahres Kaffeehausschmuckstück auf dich – das Café Himmelblau. Es ist ideal zum Frühstücken und Kuchenliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten. Das Interieur im Landhausstil ist Geschmackssache, aber die großen Fenster laden dazu ein, dem regen Treiben des Marktes zuzusehen, während man Kaffee und Muffin genießt. Oder wie wäre es mit Köstlichkeiten wie Himbeer-Cheesecake und Topfen-Mango-Torte mit Butterkeksboden? Die Torten können alle nach Vorbestellung im Ganzen mit nach Hause genommen werden. Auch die selbstgemachte, fruchtige Marillenmarmelade kann man glasweise kaufen. Das Café Himmelblau versprüht Wohnzimmeratmosphäre und ist detailverliebt dekoriert, die Speisen schmecken himmlisch, der Name ist Programm.

www.himmelblau18.at

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