Kennst du El Born? Es ist nicht etwa das spanische Pendant des Geheimagenten Jason Bourne, sondern eins der schönsten und angesagtesten Stadtviertel von Barcelona. Die Heimat der Kathedrale des Meeres, des Parc de la Ciutadella und des Picasso-Museums bietet viel mehr als nur touristische Sehenswürdigkeiten. El Born hat die höchste Konzentration Kreativer, die ihre Produkte vor Ort anfertigen und verkaufen: Ob Vintage-Läden, Galerien, Designer-Boutiquen oder avantgardistische Werkstätten – ein Bummel durch die künstlerische Enklave Barcelonas beschert dir ekstatische Erlebnisse, die du vielleicht noch aus Hoxton und Shoreditch in London oder aus Malasaña in Madrid kennst. El Born steht für einen trendigen Bezirk, den die Kombination aus alter römischen Geschichte und leichtfüssiger Moderne unwiderstehlich macht. Ein Stadtteil zum Leben und Lieben.

El Born geografisch

Genau genommen heißt El Born eigentlich „La Ribera“ und ist ein Teil des etwas umständlich klingelnden Stadtviertels "Sant Pere, Santa Caterina i la Ribera". Sant Pere liegt nördlich, Santa Caterina in der Mitte und La Ribera südlich, zur Hafenseite hin. Die "Locals" nennen es einfach nur „El Born“ oder gar „Born“. Zusammen mit dem berühmt-berüchtigten Raval – auch als Kreuzberg Barcelonas bekannt -, dem gotischen Viertel (Barri Gòtic) und dem Hafenviertel Barceloneta bilden sie den Distrikt Ciutat Vella, also die Altstadt. Bis zu Las Ramblas, der bekanntesten Flaniermeile, und dem Stadtzentrum brauchst du angenehme zehn Minuten zu Fuß. Auch den Strand erreichst du in zehn Fußminuten – attraktivere Lage gibt es in Barcelona kaum.

El Born geschichtlich

Die Hauptader des Born-Stadtteils, der Passeig del Born, war zwischen dem 13. und 18. Jahrhundert der zentrale Platz der Stadt: Hier blühte der Handel, hier wurden Turnierkämpfe und andere öffentliche Spektakel wie Hexenverbrennungen oder Hinrichtungen abgehalten. Dass El Born im Mittelalter das Viertel der Handwerker und Händler war, verraten noch viele Straßenschilder: Zahlreiche Gassen sind nach Berufsgruppen benannt. Schmiede, Schneider oder Spiegelmacher lebten und arbeiteten hier früher, säuberlich nach ihrer Profession geordnet. 1714, nach der verlorenen Schlacht um Barcelona musste etwa die Hälfte von Ribera der Militärfestung des Bourbonenkönigs Felipe V. weichen, der zum Baum der Zitadelle ganze Straßen abreißen ließ. Das Handelszentrum verlagerte sich zum Port Vell, dem alten Hafen der katalanischen Hauptstadt, und La Ribera verlor seinen Glanz bis zu den frühen 1990er Jahre.

El Born sinnlich

Abseits der hellen und mondän anmutenden Promenade Passeig del Born, auf der sich die meisten Touristen tummeln, wird das Stadtviertel düsterer, aber auch authentischer und magischer. Die dunklen Gassen und die engen Hausabstände katapultieren den Besucher ins Mittelalter: gewundene Pflasterstraßen, alte Gemäuer und kleine idyllische Plätze ziehen den Flaneur schnell in ihren Bann. Kräutergeschäfte, Kaffeeröstereien und Küchen finden sich in den malerischen Gässchen El Borns wie Sand am Meer. Lass dich in einem der wunderschönen, meist sehr alten Läden verwöhnen:

  • "Cafés El Magnífico" - Kaffeerösterei
  • "Barcelona Reykjavik" - Biobäckerei
  • "Villa Viniteca" - Weinladen
  • "Euskal Etxea" - baskisches Restaurant
  • "Golfo de Bizkaia" – baskische Spazilitäten
  • "Xampanyet" - leckere Tapas-Bar
  • "La Llavor dels Origens" - katalanische Küche
  • "Mercat de la Princesa"- Tapas-Markt mit vielen Ständern
  • "Queviures Murrià" – Delikatessengeschäft
  • "Casa Gispert" – altes Kolonialwarengeschäft

El Born natürlich

Wo früher die verhasste Zitadelle stand, die 1868 eingerissen wurde, erstreckt sich heute die grüne Lunge Barcelonas: der Parc de la Ciutadela. Auf dem Gelände des idyllischen Areals inmitten der Millionenstadt kannst du den Zoo und den Wintergarten besuchen. Und wenn dich vor lauter Natur die Sehnsucht nach Kunst und Kultur packt, ist auch das katalanische Parlament nicht weit, in dessen Gebäude sich das Museu d'Art Modern, das zoologische Museum und das Museu de Geologia befinden. Der Parc de la Ciutadela eignet sich perfekt für ausgedehnte Spaziergänge, für ein Picknick oder eine Ruderboot-Fahrt auf dem kleinen See -eine beliebte und schattenspendende Alternative zum Strand. Dieser misst ca. 4,5 Kilometer, ist künstlich angelegt und eher urban als naturbelassen, aber durchaus sehenswert. Gut mit der U-Bahn und der Straßenbahn zu erreichen, überzeugt er mit ausgezeichneter Infrastruktur von Duschen, Toiletten und Umkleidekabinen. Sehr gute Wasserqualität und hohe -temperaturen machen Barcelona mit seinem Stadtstrand zum lebenswürdigsten Fleckchen der Erde.

El Born touristisch

Nicht nur für Kirchengänger bleibt die Basilika Santa Maria del Mar die schönste Kirche Barcelonas: Im 14. Jahrhundert im gotischen Stil und in nur 55 Jahren erbaut, gibt sich die Kathedrale bescheiden und solide von außen, aber majestätisch und faszinierend ruhig im Inneren. Nur 200 Meter weiter, in der Carrer Montcada, findest du das berühmte Picasso-Museum, das vor allem die frühen Werke des Malers beherbergt. Musikliebhaber sollten einen Blick in den Palau de la Música Catalana werden, der von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Eine historische Rarität bietet der Mercado del Born: Früher als der Markt des Viertels sehr beliebt, ist er 2002 zu einer archäologischen Sensation geworden. Bei Renovierungsarbeiten stießen die Arbeiter auf archäologische Überreste aus dem Mittelalter. Die Bauarbeiten wurden gestoppt und statt dessen ganze Straßenzüge aus der Zeit vor der Schlacht um Barcelona freigelegt. Heute ist die ehemalige Markthalle ein Kulturzentrum und Museum.

El Born begeistert mit engagierter Kreativszene, seiner - recht pazifistischen - Abneigung gegenüber dem „Establishment“ und der großartigen mittelalterlichen Kulisse. Wenn Du einen Ort zum Leben, Studieren, Arbeiten oder auch nur zum Anschauen suchst, darf das wohl großartigste Stadtviertel Barcelonas auf deiner Reiseroute nicht fehlen.

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